Gewähltes Thema: Umweltfreundliche Maltechniken. Entdecke, wie Kunst und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können – mit Materialien, Routinen und Ideen, die deine Gesundheit schützen, die Umwelt schonen und deine Bilder strahlen lassen.
Setze auf Erd- und Oxidpigmente wie Umbra, Ocker und Ultramarin statt Cadmium oder Kobalt. Sie liefern stabile, warme Töne, sind gut verfügbar und verringern das Risiko, giftige Rückstände in die Umwelt einzutragen.
Leinöl, Walnussöl, Ei-Tempera und Casein vereinen schöne Fließeigenschaften mit beständiger Haptik. Sie trocknen oxidativ oder durch Wasserverdunstung, duften mild und schaffen samtene Oberflächen ohne aggressive Zusatzstoffe.
Statt Terpentin: Pinsel in Pflanzenöl vorreinigen und mit Olivenölseife auswaschen. So vermeidest du VOCs, schonst deine Lungen und kannst sogar im Wohnraum malen, solange du regelmäßig gut lüftest.
Ölfarbe ohne Terpentin: Praxis, die befreiend wirkt
Pinselreinigung mit Öl und Seife
Wische überschüssige Farbe in ein Lappen-Glas, massiere Speise- oder Walnussöl ein, dann mit pflanzlicher Kernseife gründlich auswaschen. Trockne die Borsten geformt, damit sie elastisch bleiben und länger präzise arbeiten.
Schichtenaufbau fett über mager
Beginne mager mit wenig Öl, steigere erst später den Ölanteil. So bleiben Untermalungen stabil. Anstatt zu verdünnen, nutze weichere Pinsel und warmes Licht, um den Farbfluss elegant zu steuern.
Trocknungszeiten und Raumklima
Ölfarben härten durch Oxidation. Sorgt für 18–22 °C, moderate Luftfeuchte und gute Luftzirkulation. Stelle Bilder aufrecht, vermeide Staub, und notiere Trockendaten direkt auf dem Keilrahmenrücken für Übersicht.
Gesso und Grundierungen: Stabil, vegan, selbstgemacht
Mische Marmormehl, Kreide und Methylcellulose in Wasser zu einer cremigen Paste. Trage mehrere dünne Schichten auf, schleife leicht nach. Das ergibt samtige, saugende Oberflächen für Öl, Tempera und Gouache.
Studio-Routine: Gesundheit, Ordnung und weniger Abfall
01
Pigmentschlamm auffangen statt wegspülen
Lass Pinselwaschwasser in einem Eimer sedimentieren, gieße klares Wasser ab, sammle Schlamm getrennt und entsorge ihn als Sonderabfall. So gelangen keine Pigmente in Abflüsse oder lokale Gewässerkreisläufe.
02
Luftqualität bewusst gestalten
Arbeite bei offenem Fenster oder Querlüftung. Vermeide Raumdüfte, die VOCs maskieren statt mindern. Ein paar robuste Grünpflanzen heben die Stimmung, doch entscheidend bleibt echte Frischluft für deine Atmung.
03
Energie sparen mit gutem Licht
Verwende LED-Leuchten mit hohem Farbwiedergabeindex (CRI 95+) und nutze Tageslicht. Positioniere Staffelei und Tisch so, dass Schatten weich verlaufen. Abonniere unseren Newsletter für eine Checkliste nachhaltiger Atelier-Setups.
Geschichten, die Mut machen: Wandel im Atelier
Vom Terpentin zur Walnuss
Eine Leserin schilderte, wie der Raum plötzlich nach Kaffee statt Lösungsmittel roch, seit sie Pinsel mit Walnussöl reinigt. Kopfschmerzen verschwanden, und ihre Farben wirkten frischer, als hätte die Leinwand aufgeatmet.
Gemeinschaftswand mit Lehmfarben
In unserer Nachbarschaft entstand ein Wandbild mit Lehm- und Erdfarben. Kinder halfen beim Anrühren, Erwachsene beim Auftragen. Das Ergebnis strahlt warm und zeigt, wie nahbare Materialien Gemeinschaft stiften können.
Deine Stimme, deine Tipps
Welche umweltfreundlichen Maltechniken funktionieren für dich? Teile Erfahrungen zu Pigmenten, Gesso-Rezepten oder Pinselpflege unten in den Kommentaren und abonniere den Blog, damit wir gemeinsam nachhaltige Kunst weiterdenken.